2013
Performance, Video
Maße variabel

Über "Säulen tragen, Säulen ertragen" Die Künstlerin Christa Aistleitner kommt im Rahmen des Kunstprojektes EXSULTET als Artist in Residence ins Dominikanerhaus Steyr und stellt in ihrer Arbeit "Säulen tragen, Säulen ertragen" die essentielle Frage, was im Leben trägt und was Halt gibt.

Ein Lächeln wird zu einem Weinen, was Halt gibt, beginnt zu schwanken, und was Sicherheit ausmacht, bringt plötzlich Zweifel und Unsicherheit. In einer Performance setzt die Künstlerin sich und ihren Körper solchen schmerzhaften Veränderungen aus. Die Performance und ein anschließend dazu vorgeführtes Video zeigen zwei sich in entgegengesetzte Richtung bewegende, jedoch untrennbar miteinander verbundene Entwicklungsgänge: einerseits, wie aus innerem Halt und Zuversicht Leiden wird, und andererseits die Verwandlung von Schmerz in eine neue Erträglichkeit.

Durch Verwendung unterschiedlicher Medien erfolgt in "Säulen tragen, Säulen ertragen" eine methodische Betrachtung aus mehreren Blickrichtungen. Diese genaue Betrachtungsweise erweckt nicht etwas Neues oder Anderes, sondern rückt etwas hervor, das immer schon beinhaltet war. Der Philosoph Rudolf Kühn schreibt: "Was trägt, ist kein Gegenstand, nichts Hervorgebrachtes und keine Idee, sondern ein >Nichts< der Vorstellung, das Alles ist: eine Übermächtigkeit, eine reine Lebensgabe, die uns ursprunghaft nur in tiefer Ohnmacht selbst gegeben ist."

Die Frage nach dem, was uns trägt, ist eine Frage nach dem Mysterium von Ostern.

EXSULTET ist ein alljährliches Artist in Residence Projekt für Ostern und den Advent.

Text Robert Moser